Besonders brisant ist der Fall der drei deutschen Wehrmachtssoldaten (1) die wenige Tage vor Kriegsende im Raum Hermagor-Möderndorf als sg. „Deserteure“ verhaftet und kurz darauf beim Friedhof in Hermagor von der SS erschossen wurden.
Die drei Soldaten wollten angesichts des absehbaren Untergangs des Deutschen Reiches über die Grenze nach Italien fliehen. In Möderndorf wurden sie jedoch aufgegriffen, verhaftet und in das Stadtgefängnis in der Grabengasse Hermagor gesperrt, wo sie bis zu ihrer Ermordung am 6. Mai 1945 beinahe unversorgt ausharren mussten. Die späten Wehrmachtsverweigerer wurden an diesem 6. Mai 1945 – zwei Tage vor Kriegsende – von der SS und mit Wissen oder gar im Auftrag lokaler Parteigänger an der Südseite der Mauer des Hermagorer Friedhofs erschossen.
(1) In einer Aufzeichnung von Herbert Exenberger, einem 2009 verstorbenen Mitarbeiter des Dokumentationsarchivs des österreichischen Widerstandes, ist von vier Soldaten die Rede.
Literatur:
* Exenberger, Herbert: Kärnten / 1938 und die Folgen im Gailtal – Drei Beispiele, Typoskript, Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstandes, Wien, 1998.
* Jamritsch, Marina: Was damals „Recht“ war vor 65 Jahren – Hermagor im Mai 1945. 2010, online unter: http://bit.ly/QhYjLD (zuletzt aufgerufen am 25.11.2012)